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Wie bildest DU dir deine Meinung?

 Während der letzten U18-Wahl ist uns klar geworden, dass zusätzlich zum Ausprobieren, wie eine demokratische Wahl funktioniert es für Jugendliche wichtig ist zu erfahren, wie sie vertrauenswürdige und faktenbasierte Informationen erhalten, aufgrund derer sie ihre (politischen) Entscheidungen treffen können.

Jugendliche werden in ihrem Alltag und insbesondere in den Sozialen Medien ständig mit Inhalten, Aussagen und Informationen konfrontiert, die sie beeinflussen. In diesem Projekt erarbeiten sich Jugendliche, auf was sie in der heutigen Medienlandschaft achten sollten und wie sie Fake News und rechtsextreme Inhalte erkennen und durchschauen können. So können sie sich ihre eigene Meinung bilden.

Unser Projekt: Wie bildest DU dir deine Meinung?

Der Kreisjugendring Fürth bot allen weiterführenden Schulen im Landkreis Fürth  Workshops an, in denen Ihre Schüler:innen lernen bei Aussagen aus den Sozialen Medien oder in Game-Communities genau hinzusehen. Dabei probierten die Jugendlichen beispielsweise aus, wie schnell und einfach Fake News erstellt werden können und fanden selbst heraus, welchen Quellen man vertrauen kann. Dazu standen zwei methodisch unterschiedliche Workshops zu Auswahl: 
Fake or Real und Gaming Workshop

Fakten

Teilnehmende

6 Schulen im Landkreis Fürth: 5 Mittelschulen, 1 Gymnasium
14 Klassenvier 8.Klassen, acht 9.Klassen, zwei 10.Klassen
insgesamt 335 Schülerinnen und Schüler

14 Workshops

9 Fake or Real Workshops
5 Gaming Workshops

Projektzeitraum

Zeitumfang: insgesamt 48 Schulstunden
Zeitraum: Juli bis November 2024

Bedarf

Weitere 14 Workshops wurden bei uns angefragt. Wir bedauern es sehr, dass wir hier aufgrund von knappen zeitlichen und personellen Kapazitäten Absagen erteilen erteilen. 

Zielsetzung

Ziele

Jugendliche:

  • reflektieren, welche Informationsquellen sie selbst zur Meinungsbildung nutzen
  • finden heraus wer hinter Fake News stecken kann und welche Gefahren für die Demokratie von Fake News ausgehen können
  • trainieren ihre Dialog– und ihre Kooperationsfähigkeit während der Arbeit in Kleingruppen
  • erlangen Wissen darüber, wie sie Fake News erkennen können
  • erfahren wie bei der Erstellung von Fake News gegen demokratische Prinzipien und Menschenrechte verstoßen wird
  • reflektieren welche Mechanismen hinter Fake News stecken und werden sensibilisiert bei Infos aus den Sozialen Medien genau hinzuschauen.

Zielgruppe

Wir wollten vor allem 8. und 9. Klassen ein Angebot zur Demokratiebildung machen, da politische Themen in den Lehrplänen oft erst in höheren Klassenstufen vorgesehen sind.


Die Workshops

Fake or Real

Auf Social Media Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube & Co aber auch in privaten Chaträumen - innerhalb von Messenger-Diensten - werden Jugendliche immer mehr mit Desinformationen und Verschwörungserzählungen konfrontiert. Diese verbreiten sich schnell über die sozialen Medien und haben insbesondere in Krisenzeiten (Pandemie, Krieg etc.) einen großen Zuwachs bekommen. Im Workshop erproben und diskutieren wir gemeinsame die niedrigschwellige Methode „Fake or Real", welche Jugendliche im Hinblick auf Desinformationen sensibilisiert. Hierbei lernen Jugendliche Wege kennen falsche Informationen zu erkennen, welche Stilmittel bei Fake News benutzt werden und erstellen eigene Fake News.

Zum Einstieg

Verschiedene Nachrichten und Meldungen aus dem Netz werden ausgedruckt und aufgehangen.

Die Jugendlichen bekommen Wäscheklammern, welche auf der einen Seite mit „Fake“ und auf der anderen Seite mit „Real“ beschriftet sind. Sie können zuerst selbst „nach Bauchgefühl“ ihre Klammern setzen.

News auf der Wäscheleine

Die Jugendlichen bekommen Wäscheklammern, welche auf der einen Seite mit „Fake" und auf der anderen Seite mit „Real" beschriftet sind. Sie können zuerst selbst „nach Bauchgefühl" ihre Klammern setzen.

Recherche in Kleingruppen

Danach wird in Kleingruppen recherchiert, jede Gruppe wird Experte für ein paar der Meldungen und versucht möglichst viel dazu heraus zu finden: Wer hat dies geteilt? Was sind Motive dafür so etwas zu posten? Welche technischen Hilfsmittel wurden genutzt? Wie werden Emotionen ausgenutzt um für eine hohe Reichweite und viele Klicks zu sorgen? Dafür befinden sich auf den Ausdrucken kleine Hinweise und praktische Tipps, welche zu einem schnellen Rechercheergebnis führen. Jugendliche können z.B. auf einer Faktencheckerseite auf Instagram oder TikTok Hintergründe zur entsprechenden Meldung finden oder die Google-Rückwärtssuche und Apps zur Bildmanipulation selbst ausprobieren. Dabei sammeln die Jugendlichen weitere praktische Tipps und Tricks zum Erkennen von Fake News.

Präsentation der Ergebnisse

Am Schluss wird gemeinsam aufgelöst und über wichtige Erkenntnisse gesprochen....

Eigene Fake News

... und die Schüler:innen präsentieren ihre selbsterstellten Fake News.

Gaming Workshop

 

Games und Fake News


Täglich werden wir von einer Flut an Informationen aus den Medien überschwemmt, angefangen bei traditionellen Quellen wie Fernsehen, Radio und Zeitungen bis hin zu moderneren Quellen wie Online-Videos und sozialen Medien. Angesichts dieser Vielzahl an Informationsquellen kann es herausfordernd sein, die Wahrheit zu erkennen, während es gleichzeitig sehr einfach ist, falsche Informationen zu glauben oder sogar weiterzuverbreiten. Mit dem Spiel Get Bad News können Jugendliche erproben, die Taktiken und Manipulationstechniken aufzudecken, mit denen Menschen getäuscht, Anhängerschaften gewonnen oder gesellschaftliche Spannungen für politische Zwecke ausgenutzt werden können.

Spielerisch Erfahrungen sammeln

Im interaktiven Spiel "Bad News" kämpfen die Teams darum möglichst viele Follower zu bekommen. Beim Spielen erfahren die Jugendlichen, dass durch Fake News im Internt viel mehr Follower generiert werden können, als mit wahrheitsgemäßen Posts. Dabei erfahren sie, welche Manipulationstechniken dabei zum Einsatz kommen.

Diskussion und Input

Gemeinsame Reflexion der Spielinhalte und Input und Austausch zum Thema Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Fake News

Bei einem zweiten Game auf den Tablets stellen die Jugendlichen ihre Fähigkeiten, Fake News zu erkennen unter Beweis.

Teilnehmende Schulen

Fake or Real Workshops

04.07.2024: Mittelschule Zirndorf, Klasse V1 

16.07.2024: Mittelschule Oberasbach, 8.Klasse

16.07.2024: Mittelschule Oberasbach, 8.Klasse

25.07.2024: Mittelschule Cadolzburg, Klasse V1

21.11.2024: Gymnasium Stein, 9. Klasse

21.11.2024: Gymnasium Stein, 9. Klasse

21.11.2024: Gymnasium Stein, 9. Klasse

22.11.2024: Gymnasium Stein, 9. Klasse

22.11.2024: Gymnasium Stein, 9. Klasse

Gaming Workshops

19.09.2024: Mittelschule Cadolzburg, 8. Klasse

26.09.2024: Mittelschule Stein, 9. Klasse

27.09.2024: Mittelschule Stein, 9. Klasse

10.10.2024: Mittelschule Wilhermsdorf, 9. Klasse

17.10.2024: Mittelschule Stein, 8. Klasse


Projektverlauf

Die abwechlungsreichen und an den Interssen der Jugendlichen orientierten Methoden, wie die Games und der kreative Einsatz von Medien, ermöglichte den Schüler:innen vielfältige Erfahrungen und Einblicke zum Thema Fake News.

Die Jugendlichen

  • arbeiteten sehr aktiv in Kleingruppen an den Fragestellungen der Workshops
  • präsentierten ihre Ergebnisse der Klasse
  • brachten eigene Ideen ein
  • bereicherten mit ihren Fragen die Workshops
  • hatten viel Spaß beim Spielen und Ausprobieren.

Sehr positive Rückmeldungen erhielten wir auch von den Lehrkräften.


Vielen Dank an unsere Referent:innen vom Medienzentrum Parabol. Ihre fachkundige und interessante Durchführung der Workshops kam bei den Jugendlichen sehr gut an!

Wie bildest DU dir deine Meinung?

Ein Demokratiebildungsprojekt des KJR Fürth