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Mit der #stadtsache App durch Tuchenbach

Ein Kooperationsprojekt des KJR Fürth,
der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises
und der Jugendpflege Tuchenbach

Gefördert über den Bayerischen Jugendring aus Mitteln zur Umsetzung des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsregierung und über das Programm „Out oft he box" des 1-2-3 e.V.

Kinder und Jugendliche aber auch Familien und Erwachsene erkundeten im Juli und August 2022 ihren Wohnort mit Tablets und der App #stadtsache. Dabei wurden für Kinder und Jugendliche interessante Orte und auch Stellen, die nicht ansprechend sind, dokumentiet und die Gemeinde aus Sicht von Kindern und Jugendlichen kartiert. Die Teilnehmenden hatten ebenfalls die Möglichkeit, Veränderungsvorschläge einzubringen. Auf der Karte unten sind alle von Kindern und Jugendlichen aufgenommenen Fundsachen eingezeichnet und können als Foto, Video oder Sprachnachricht abgerufen werden.

Die Sammlung an Informationen über den Ort sowie die Ideen und Vorschläge wurden bei der „Jugend macht Zukunft" Veranstaltung am 17.09.2022 Bürgermeister Eder, Tuchenbacher Gemeinderäten und Landrat Dießl präsentiert und in diesem Rahmen mit Kindern und Jugendlichen diskutiert. Gleichzeitig zeigten die Jugendverbände und Vereine bei "Jugend macht Zukunft" die Bandbreite ihrer Angebote. Nach der vor allem für Kinder und Jugendliche schwierigen Zeit der coronabedingten Lockdowns ermöglichte die Veranstaltung Begegnung, vermittelte die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit, warf einen Blick auf die Kinder- und Jugendfreundlichkeit der Gemeinde und die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen.

Zusammenfassung der Diskussion bei Jugend macht Zukunft

1. Landkreisthemen

1.1 Engstelle an der Hauptstraße
Über die #stadtsache App wurden von allen Altersgruppen zahlreiche Fotos der Engstelle an der Tuchenbacher Hauptstraße aufgenommen mit der Meldung, dass der Gehsteig auf einer Seite zu eng, die Stelle schwer einsehbar und deshalb vor allem für Kinder eine Gefahrenstelle sei.
Da es sich bei dieser Straße um eine Kreisstraße handelt, antwortet Landrat Dießl und erklärt, dass in den Vorschriften für den Ausbau von Kreisstraßen kein Spielraum für Änderungen an dieser Stelle vorhanden sei. Kreisstraßen seien auf den überregionalen Verkehr ausgelegt. Den Vorschlag der Anwesenden ein Schild „Achtung Fußgänger" an der Stelle aufzustellen, lehnt Herr Dießl mit der Begründung, dass weniger Schilder mehr seien, ab.

1.2 Kreuzung
Die große Kreuzung der Hauptstraße mit der Straße nach Obermichelbach wird von vielen Kindern als gefährlich eingestuft. Sie finden es schwierig diese zu überqueren. Gleichzeitig ist dies häufig nötig, da sich hier der Kindergarten, der Hort, der Spielplatz und die Bushaltestelle befinden. Mehrfach wurde bei den Rundgängen mit der #stadtsache App ein Zebrastreifen oder eine Ampel gewünscht.
Landrat Dießl führt aus, dass Ampeln nur bei einer bestimmten Anzahl Fußgängern, die die Straße täglich überqueren, aufgestellt werden dürfen. Tuchenbach läge unter diesem Wert. Zebrastreifen würden nur noch sehr selten verwendet, da sich Kinder hier in einer falschen Sicherheit fühlen, mit weniger Vorsicht die Straße betreten würden und es dann sogar häufiger zu Unfällen kommen könnte. Herr Dießl sieht die vorhandenen Querungshilfen als ausreichend an und bringt die Ideen ein, für den Weg zu den Bushaltestellen ehrenamtliche Schulweghelfer:innen zu suchen, die von der Polizei geschult werden können. Diese Idee wird nun von der Gemeinde Tuchenbach weiterverfolgt.

Folgende Anliegen wurden von den bei Jugend macht Zukunft anwesenden Kindern und Jugendlichen eingebracht:

1.3 Fehlende Stempelautomaten
In den Bussen der Firma Lyst sind keine Stempelautomaten vorhanden.
Landrat Dießl erwidert, die Automaten seien bestellt, hätten aber momentan eine lange Lieferzeit und würden eingebaut, sobald sie da wären. In der Zwischenzeit würden die Busfahrer die Streifenkarten per Hand abstempeln. Falls dies nicht klappen sollte, bittet er die Fahrgäste dies dem Landratsamt, Sachgebiet ÖPNV, zu melden.

1.4 Kostenfreiheit des Schulwegs
Viele Tuchenbacher Jugendliche besuchen weiterführende Schulen in Herzogenaurach. Für sie zahlt der Landkreis das Busticket nicht.
Landrat Dießl führt aus, dass der Landkreis nur dazu verpflichtet sei, die Fahrtkosten zur nächstgelegenen Schule im Landkreis zu bezahlen. Außerhalb des Landkreises werden die Kosten nur übernommen, wenn die besuchte Schule einen Zweig oder eine Fächerkombination anbietet, die es an den Landkreisschulen nicht gibt.

1.5 Buslinien
Auf die Meldung, dass der Bus der Linie 121 zum Gymnasium in Langenzenn früh sehr voll sei, antwortet der Landrat mit der Erklärung, dass die vorhandenen Plätze in den Bussen ausgelastet würden. Es kann also vorkommen, dass nicht jeder Fahrgast einen Sitzplatz erhält. Die zuständigen des Sachgebietes ÖPNV im Landratsamt würden regelmäßig die Auslastung der Busse überprüfen und bei Bedarf Verstärkungsfahrten einplanen. Er weist darauf hin, dass Meldungen zu den ÖPNV Linien im Landratsamt entgegengenommen und zeitnah bearbeitet werden. Bei Problemen kann das Sachgebiet ÖPNV über den Bürgerservice telefonisch erreicht werden oder per Mail unter: busundbahn@lra-fue.bayern.de.
Frau Elß verteilt den QR-Code, der zu einem Beschwerdeformular für Jugendliche auf der Homepage des KJR führt, und bitte die Jugendlichen Probleme mit den ÖPNV Linien am besten sofort über dieses Formular zu melden, denn dann kann dem nachgegangen und die Situation verbessert werden.

1.6 Radwegneubau
Landrat Dießl kündigt an, dass voraussichtlich bis 2024 ein Radweg von Tuchenbach nach Höfen gebaut wird.

 

2. Gemeindethemen

Häufig genannte Themen und Wünsche aus der Aktion mit der #stadtsache App:

2.1 Bolzplatz
Für den Bolzplatz außerhalb des Ortes an der Straße Richtung Puschendorf werden Zäune und Tornetze gewünscht, da der Ball sonst auf die Straße geschossen wird und es zu gefährlichen Situationen im Verkehr kommt. Zudem wird mehrmals gemeldet, dass dieser Platz zu abgelegen ist und ein Bolzplatz im Ort besser angenommen werden würde.
Vor Ort bei „Jugend macht Zukunft" sagen die anwesenden Jugendlichen, dass sie den Platz momentan nicht nutzen.
Bürgermeister Eder gibt bekannt, dass die Planungen für eine Fläche für Kinder und Jugendliche im Ort laufen. Hierzu wurde ein Gelände im Flächennutzungsplan der Gemeinde als Spielfläche eingetragen. Die Gemeinde hat hier nun ein Vorkaufsrecht. Doch das Grundstück befindet sich noch nicht im Besitz der Gemeinde. Die Gemeinde wird es erwerben, sobald der jetzige Eigentümer es verkauft. Den Bolzplatz außerhalb bezeichnet Herr Eder als Übergangslösung.

2.2 Spielplatz
Der Spielplatz am Bürgerhaus ist laut den Nennungen in der #stadtsache App bei Kindern und jüngeren Jugendlichen der beliebteste Spielplatz in Tuchenbach. Gleichzeitig bemängeln sowohl Kinder als auch Jugendliche, dass der Platz zu klein sei, beispielsweise zum Fußballspielen und für die Spielmobilaktionen. Neue Spielgeräte wie eine Wippe, eine Slackline und eine Kletterwand werden gewünscht.
Bürgermeister Eder verkündet, dass der in der letzten Jungbürgerversammlung (Februar 2019) gewünschte Fitnesstower nun aufgestellt wurde und dass die kleine Bolzfläche hinter dem Bürgerhaus in Kürze mit einem Zaun zur Straße ausgestattet wird.

2.3 Sichtschutz Hort
Einige Hortkinder finden den grauen Sichtschutz am Zaun ihres Außengeländes nicht schön. Hier kam die Idee auf, dass der Hort diesen mit den Kindern zusammen farbig gestalten könnte. Diesen Vorschlag gab Frau Elß vom KJR gleich an die Zuständigen im Hort weiter.

2.4 Hort
Beim Ortsrundgang mit der #stadtsache App fiel den Kinder häufig herumliegender Müll auf. Der Wünsch nach mehr Mülleimern wird geäußert.

2.5 Bepflanzung
Ein grüneres Ortsbild ist allen Altersgruppen wichtig. Folgende Vorschläge wurden über die #stadtsache App eingebracht:
• Wiesen weniger mähen
• Mehr Bäume pflanzen, vor allem rund um das Bürgerhaus und am Rathaus
• Beete am Straßenrand besser pflegen
• Weniger Häuser neu bauen
Herr Eder weist darauf hin, dass die Gemeinde Wiesen bereits seltener mähen würde.

2.6 Brunnen am Rathaus
Am Platz mit dem Brunnen beim Rathaus werden von Kindern und Erwachsenen Veränderungen vorgeschlagen:
• Kinder könnten sich hier einen Wasserspielplatz vorstellen
• Erwachsene bemängeln den dreckigen Brunnen
Bürgermeister Eder berichtet, dass der Brunnen als Tränke für Tiere gedacht ist und im Moment keine Umgestaltung geplant ist.

2.7 Lebensmittelgeschäft
Einige Kinder wünschen sich zusätzlich zum im Ort ansässigen Bäcker einen kleinen Lebensmittelladen und eine Eisdiele.
Bürgermeister Eder erklärt, dass sich hier zuerst ein Betreiber finden muss, der bereit ist ein Geschäft zu eröffnen. Die Gemeinde unterstützt ihn dann. Eine Fläche für einen Supermarkt ist in Tuchenbach auch vorgesehen, aber bisher hat keine Supermarktkette Interesse gezeigt hier eine Filiale zu bauen.